Die Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co. KG (EVL) hat an drei ihrer Standorte handgefertigte Wildbienenhotels aufgebaut: An den beiden Trinkwasser-Hochbehältern Wuppertalstraße und
Fettehenne sowie auf dem Gelände am Wasserturm. Am Wasserturm haben außerdem rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EVL ein großes Kräuter- und Wildblumenbeet angelegt, um die Insekten mit
ausreichend Nahrung zu versorgen. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer wurden für einen Tag freigestellt, um Stift und Stromprüfer gegen Schippe und Schubkarre einzutauschen.
Gebaut hat die Wildbienenhotels EVL-Mitarbeiter und Wildbienen-Experte Stephan Eßer. Er verkauft über seine Internetseite handgefertigte Wildbienenhotels in allen Größen und Farben. Schon seit vielen Jahren fertigt Eßer mit viel Liebe zum Detail die Bruthilfen für
Wildinsekten an und engagiert sich für den Schutz der Wildbienen: „Die Population der Wildbienen ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen: Pestizide, versiegelte Flächen, durchforstete
Wälder und fehlende Blühstreifen schränken sie in ihrem Lebensraum immer mehr ein“ erklärt er.
Die EVL möchte dem entgegenwirken und hat mit den ersten drei Wildbienenhotels nur den Grundstein des Projektes gelegt. Jahr für Jahr sollen weitere Standorte nachgerüstet werden. Für 2021 ist
bereits geplant, die Energiezentrale West in der Neuen Bahnstadt und den Eingangsbereich des EVL-Hauptsitzes am Overfeldweg bienenfreundlich zu gestalten. „Neben Zukunftsthemen wie
Photovoltaik, Elektromobilität und Smart City wollen wir uns auch über unser Kerngeschäft hinaus nachhaltiger aufstellen. Das Wildbienen-Projekt ist ein erster Schritt in diese Richtung“, sagt
Thomas Eimermacher, kaufmännischer Geschäftsführer der EVL.
Anstoß für das Projekt bot unter anderem auch das Leitbild Grün und Klimawandel der Stadt Leverkusen. „Geeigneter und ausreichender Lebensraum für Tiere, insbesondere Insekten, sowie Grün in
unserer Stadt bietet ein Mehr an Lebensqualität und schützt vor den Auswirkungen des Klimawandels. Damit wir hier viel erreichen, brauchen wir eine große Akzeptanz und Unterstützer“, beschreibt
der Umweltdezernent Alexander Lünenbach die Idee. „Das Projekt ‚Leverkusen blüht auf‘, ein wichtiger Baustein unseres „Leitbild Grün und Klimawandel“, das wir gemeinsam mit dem NaturGut Ophoven
durchführen, hat den Anfang gemacht. Nun gilt es, diese Herausforderung in die Stadtgesellschaft zu tragen. Die EVL setzt mit ihrem Insektenhaus ein positives Signal und lädt zum Nachahmen ein.
Ein Engagement, das mich sehr freut!“
Hintergrund
In Deutschland leben circa 560 verschiedene Arten von Wildbienen, davon rund 320 in der rheinischen Region. In NRW ist die Hälfte der Wildbienen-Arten vom Aussterben bedroht. Auf der anderen
Seite sind wir Menschen auf die Bestäubungsleistung der Wildbienen angewiesen. Rund 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt – hauptsächlich von Wild- und Honigbienen.